Kämpferische Grossmeister in Biel

Die sechs Teilnehmer des ACCENTUS Grossmeisterturniers zeichnen sich mit einem aussergewöhnlichen Kampfgeist aus. Zwei Spiele fanden einen Sieger, während Carlsen und Svidler ein Spiel von seltener Intensität zeigten, sich die Punkte aber teilten.

Eine der grossen Qualitäten von Magnus Carlsen ist zweifellos sein Wille zu gewinnen, verbunden mit dem Streben nach Perfektion. Wer würde sich nach einem perfekten Turnierstart nicht ein wenig entspannen wollen? Trotz seiner beiden ersten Siege begann der Weltmeister mit grossen Ambitionen gegen Peter Svidler, von welchem er bereits mehrere Male bezwungen wurde. Carlsen führte dieses Spiel mit einer seltenen Aggressivität, zuerst durch eine sehr offensive Eröffnung, dann durch ein Figurenopfer im 15. und 17. Zug. Das Spiel entwickelte sich derart, dass selbst Computer nicht mehr in der Lage waren, alle Möglichkeiten zu berechnen und auszuwerten. In allen Fällen verteidigte sich der Russe aber sehr gut und die beiden Spieler einigten sich nach einer Zugwiederholung auf ein Unentschieden.

Shakhryiar Mamedyarov war schon immer ein schwieriger Gegner für Maxime Vachier-Lagrave, besonders mit den weissen Figuren. Es war daher nicht der ideale Zeitpunkt für den Franzosen, sich von seiner Enttäuschung vom Vortag zu erholen. Die aus Baku stammende Nummer 3 der Welt begann sehr aggressiv, indem er seinen g-Bauern schon sehr früh schob. Vachier-Lagrave reagierte unsicher und geriet sofort in Schwierigkeiten. Nachdem er zwei Bauern verloren hatte, gab er das Spiel beim 32. Zug auf. Mamedyarov führt nun gemeinsam mit Carlsen mit 2,5 Punkten.

Der andere Sieg des Tages ging an David Navara. Er dominierte Nico Georgiadis in 39 Zügen. Der Schweizer begann seine Eröffnung schlecht und musste seine Dame für ungenügende Kompensation opfern. Er hätte einen Fehler seines Gegners ausnutzen können, aber im diesem kritischen Moment fehlte ihm die Zeit.

Schon nach den ersten drei Runden ist klar, dass diese 51. Auflage des Festivals kämpferisch und spannend verlaufen wird. Das ist aber auch eine der Besonderheiten des Internationalen Schachfestivals Biel!

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